Wenn Du Dir Deine Pflanzen genauer anschaust, ist es eigentlich nicht schwer zu erkennen, was sie von Dir brauchen. Sie zeigen es Dir! Jede Pflanze auf ihre Weise, doch recht unmissverständlich:
Mein Einblatt (Spathiphyllum floribundum) beispielsweise hat in letzter Zeit braune Blattspitzen. Ein Zeichen dafür, dass ich es mit dem Gießen übertrieben habe. Ein klarer Fall von Staunässe! Das bedeutet also für mich, beim nächsten Mal genau schauen, ob sie Wasser braucht oder nicht. Erst wenn die Erde getrocknet ist, muss nachgegossen werden! Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Da diese Pflanze bekanntlich besonders gut Schadstoffe der Raumluft filtert, hat sie diese Aufmerksamkeit einfach verdient! Darüber hinaus besprühe ich meine Pflanzen, doch gerade die Blüten des Einblattes mögen das gar nicht. Also muss ich die Blüte vor dem Besprühen abdecken.
Genau wie das Einblatt ist meine Kentiapalme (Howea forsteriana) empfindlich, wenn sie zu viel Wasser bekommt. Sie straft mich dann auch mit braunen Blattspitzen. Meine Erfahrung: Sie sollte nie austrocknen aber auch nicht in Staunässe stehen. Ich muss sie weniger gießen und häufiger besprühen! Diese Pflanze habe ich übrigens aus der Restpostenabteilung von Ikea. Da stand sie in der Ecke und war total vergammelt. Es war aber noch Leben drin und so konnte ich sie zu Hause aufpäppeln.
Bitte nicht die braunen Blattspitzen abschneiden. Das bringt gar nichts, denn sie bräunen nach… Besser ist es, die Blattspitzen so zu lassen, wie sie sind, oder gar das ganze Blatt zu entfernen. Aber schnippelt bitte nicht an euren Blattspitzen herum!
Bei meiner Bananenpflanze (Musa) hingegen muss die Erde immer feucht sein! Sie ist eine tropische Pflanze und benötigt viel Wasser. Bekommt sie zu wenig, dann knicken ihre Blätter leicht nach unten ab. Ein klares Zeichen für Wasserbedarf! Die Blattspitzen der unteren Blätter der Musa verfärben sich auch hin und wieder braun, das ist jedoch normal. Hier kann man die verfärbten Blätter abtrennen und so der Pflanze Kraft für die neuen Blätter geben. Auch hier sollte Staunässe jedoch vermieden werden.
Besonders deutlich zeigt mir meine Zimmeresche (Radermachera sinica), wenn etwas nicht stimmt. Ab und zu lässt sie die Stängel hängen, da kann ich den Wasserbedarf eigentlich nicht übersehen! Sie ist die durstigste Pflanze, die ich habe. Ich habe mal gelesen, man sollte wöchentlich den Ballen einmal komplett in Wasser tauchen bis sich Blasen bilden, dann herausnehmen, abtropfen lassen. Ganz ehrlich, das schaffe ich nicht!
Auch der Purpurtute (Syngonium) sieht man ganz eindeutig den Wassermangel an! Die Blätter rollen sich ein wenig zusammen. Wenn man sie dann gießt, kann man quasi zuschauen, wie die Blätter sich wieder entspannen.
Bei meiner Kaffeepflanze (Coffea arabica) habe ich beinahe alles falsch gemacht, was man falsch machen kann: Ich habe sie zu viel gegossen, der Standort hat ihr nicht gefallen und dann hat sie auch noch zu viel Sonne abbekommen und einen Sonnenbrand bekommen. Erst als ich begriff, was sie benötigt, ist sie wieder aufgeblüht: Sie muss hell stehen, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung. Sie mag kein eiskaltes Leitungswasser, sondern freut sich über abgekochtes Wasser. (Ich nehme das Wasser vom Eierkochen!)
Eine einheitliche Gießrunde, einmal in der Woche alle Pflanzen gießen ist also nicht ratsam. Ich persönlich habe die Pflanzen jetzt nach Wasserbedarf gruppiert. Die ganz durstigen Exemplare stehen nun zusammen und bekommen ihren extra Schwung Wasser zusätzlich einmal die Woche ab.
Ein Tipp: Wenn ihr einen Garten habt und dort Regenwasser sammelt, könnt ihr eure Zimmerpflanzen damit gießen. Das spart Wasser und die Pflanzen werden es euch danken!
Welche Erfahrungen habt Ihr mit Euren Pflanzen gemacht? Würde mich freuen, darüber mehr zu erfahren.